Das Thermometerhuhn lebt in Australien und brütet auf eine sehr ungewöhnliche Weise. Im April oder Mai graben die etwa 60 Zentimeter großen Männchen und Weibchen mit ihren Füßen und Schnäbeln eine 3 Meter breite und 1 Meter tiefe Grube. Die füllen sie Pflanzenmaterial, das sie in der Umgebung sammeln.
Sobald es etwas geregnet hat, bedeckt der Hahn alles mit einer Sandschicht. Darunter beginnt das Pflanzenmaterial zu verrotten. Dadurch entsteht Wärme, wie in einem Komposthaufen. Auf der gefüllten Grube baut das Vogelpaar dann aus Sand und Erde einen Bruthügel auf, bis zu 1,50 Meter hoch und 4,50 Meter breit. Da hinein legt das Weibchen bis zu über 30 Eier.
Durch die Verrottungswärme von unten und die Sonnenwärme von oben steigt die Temperatur im Inneren des Hügels auf etwa 33 Grad Celsius.
Diese Temperatur kontrolliert der Hahn jeden Tag. Er steckt seinen Schnabel in den Bruthügel hinein. Daran hat er eine Art Thermometer, mit dem er die Temperatur darin messen kann. Ist es zu kalt, fügt er noch Pflanzenmaterial hinzu, ist es zu warm, nimmt er welches weg. Die geschlüpften Küken müssen sich dann allein aus dem Bruthügel herausbuddeln.